Schätzchen des Tages 27.5.2019

Vor langer Zeit wohnte ich einmal drei Monate in einem Münchner Hotel und verbrachte meine Abende oft an der Hotelbar. Die Attraktionen dort waren eine hübsche spanische Barfrau und ein wirklich ausgezeichneter Pianist. Ich schloss mit beiden Bekanntschaft. Der Pianist hieß Mike Perry, war Südafrikaner und sagte mir, er spiele sonst mit Winston Mankunku zusammen. Dies fiel mir zuletzt wieder ein, als ich südafrikanische Jazzer recherchierte. Tatsächlich finden sich auch einige Videos mit Mankunku und Perry auf Youtube, leider aber sind sie durchweg eine Sorte Jazz, die ich gänzlich langweilig finde.

Das Mankunku Quartet,

Tenor Saxophon – Winston „Mankunku“ Ngozi
Piano – Lionel Pillay
Bass – Agrippa Magwaza
Drums – Early Mabuza,

also mit anderem Pianisten, hat aber das unterhaltsame und entspannte Yakhal‘ Inkomo anzubieten, und dass das schon eines der Schätzchen vom 13.7.2017 war, ist mir dann jetzt egal.

Die Folgen der Europawahl

Was werden die Konsequenzen bzw. die weitere Entwicklung für Deutschland sein? Mal ganz frisch, unüberlegt und unvollständig:

  • Der nächste SPD-Franktionsvorsitzende wird ein Mann.
  • Der nächste Kanzler wird ein Mann. AKK wird es nicht.
  • Der Industriestandort Deutschland wird durch noch mehr panischen, unwirksamen, aber teuren Aktionismus in der Klimapolitik weiter beschädigt.
  • Immer noch wird niemand über vernünftige, tatsächlich wirksame Klimaschutzkonzepte nachdenken, weil es sich ja so viel besser anfühlt, (anderen) Verzichtstugend zu predigen.
  • Christian Lindner wird innerparteilich zunächst leise, dann irgendwann lauter gefragt werden, warum die FDP es nicht schafft, von der gegenwärtigen allgemeinen Unsicherheit und Unzufriedenheit zu profitieren.
  • Die PARTEI zeigt, dass gerade die Intelligenteren unter den Jüngeren auch bei geringer Medienpräsenz durch beachtliche Arbeit gewonnen werden können. CDU, SPD, FDP und AfD werden nichts daraus lernen. Die GRÜNEN werden ohnehin glauben, nichts mehr lernen zu müssen.

Die Niederlage der SPD ist u.a. eine Folge des Personalproblems der Partei. Ich weiß nicht, wie sie es schaffen, aus dem einst doch passablen Pool ernstzunehmender Menschen diese untermittelmäßigen Figuren zu rekrutieren, die sie seit Jahren dominieren. Ein Heiko Maas beispielsweise ist einfach eine Peinlichkeit. Allerdings gibt es leider in der ganzen Bundespolitik niemanden, in keiner Partei, in dessen Kompetenz ich Vertrauen habe. Liegt’s nur an mir?

Gäbe es Aktien der Deutschland AG, würde ich sie shorten.

 

 

Schätzchen des Tages 16.5.2019

Jazz mit kraftvollen südafrikanischen Vibes. Louis Moholo (drums) mit You ain’t gonna know me ‚cos you think you know me vom Album Spirits Rejoice. (Das Cover gibt als Künstler das Louis Moholo-Moholo-Oktett an, Wikipedia schreibt das Album Louis Moholo’s Bra Louis-Bra-Tebs & Octet gut; ganz verstehe ich das nicht. Egal.)

Noch einmal zum Giftgasvorfall in Duma

Vorgestern hatte ich schon auf einen betreffenden Bericht auf moonofalabama.org verlinkt, nun hat sich auf Florian Rötzer auf telepolis mit neuen Erkenntnissen zum angeblichen Giftgasvorfall in Duma im April 2018 beschäftigt. Beweismittel wurden gefälscht und der gesamte Vorfall war daher vermutlich inszeniert.

Es ist mein ständiges Lamento, dass wir von einer unfähigen und von Feindbildern und Ideologien verblendeten Presse teilweise desaströs schlecht informiert werden. Wer mir das nicht glaubt,  kann sich ja anhand der Links einmal selbst ein Urteil über die Sache bilden, überlegen, ob die Sache Nachrichtenwert hat, und dann abwarten, ob er auf zeit.de, spiegel.de oder faz.net etwas davon hören wird.

Trump und Iran

Die amerikanischen Drohgebärden gegen den Iran sind beängstigend. Wenn das nicht in Krieg enden soll – wie will man davon eigentlich wieder runterkommen? Welches für beide Seiten gesichtswahrende Ergebnis ist möglich? Iran wird nicht einfach nachgeben und schon gar nicht werden die Mullahs abdanken. Selbst wenn man einen „Deal“ anstreben würde – wer hat denn heute noch das Vertrauen, dass ein Deal mit Trump irgend etwas wert ist?

Hinter allem scheinen John Bolton und seine Gang zu stecken. Zu Boltons Berufung schrieb ich damals

Die Nachricht, dass Trump John Bolton zum nationalen Sicherheitsberater ernannt hat, war nicht überraschend, aber um so deprimierender. Bolton fällt seit Jahren durch aggressive, fanatische Einfalt auf; er kennt nur Drohung, Ultimatum und Krieg. Ich kann mir keine schlechtere Besetzung für den Posten vorstellen, wirklich niemanden. Wider besseres Wissen klammere ich mich an die Hoffnung, Trump hätte ihn nur ernannt, um die Neocons ruhigzustellen und einen „worse cop“ zu haben (der bad cop ist er ja schon selbst), und würde ihn anschließend ignorieren. 

Meine – nie ernstlich gehegte – Hoffnung habe ich natürlich längst aufgegeben. Bolton hat sich seitdem bemüht, meinen Erwartungen vollauf gerecht zu werden. Und wie immer hat sein Stil bisher auch nicht funktioniert: Maduro ist immer noch Präsident in Venezuela, die iranische Regierung ist unbeeindruckt, Putin macht sein Ding.

Nun scheint es so, als ginge Trump der Konfrontationskurs zu weit, als würde Trump die Bolton-Gang in der Iran-Frage bremsen. Das reicht aber nicht. Der Mann ist gefährlich, egal, auf welchem Posten. Trump muss ihn loswerden. Er ist der Präsident.

 

Der Beitrag schlampiger Journalisten zu Krieg und Massenmord

Wenn der etablierte Journalismus den Feind einmal bestimmt hat, wird alles, was in das betreffende Narrativ passt, begierig und ohne Skepsis aufgesogen und weiterverbreitet. So war für die deutschen Mainstream-Medien bei jedem tatsächlichen und angeblichen Giftgaseinsatz in Syrien vollkommen klar, dass Assad dahinter steckt. Auch bei dem Vorfall in Duma im April 2018 hat die Meute unisono gebellt, obwohl die Fragezeichen absolut unübersehbar hätten sein sollen. Damit ermutigt man Lügen, false-flag-Operationen und agents provocateurs, einfach, weil es ja funktioniert, und fördert so Eskalation, Krieg und Massenmord.

Nun scheint es so, als sei der Vorfall inszeniert gewesen, wie Moonofalabama darlegt. Zuallermindest wurden angebliche Beweismittel gefälscht.