Halle: Maik oder Mustafa?

17:28

Ich hätte vermutet, es gäbe wesentlich mehr Mustafas als Maiks, die Juden umbringen möchten, insofern sollte man auf Erstere als Täter tippen. Allerdings gibt es eine Handyvideo-Aufnahme des Schusswechsels eines der Täter von Halle mit der Polizei. Sie ist bemerkenswert. Der vermummte Schütze ist ziemlich gelassen und routiniert. Das spräche für einen kampferfahrenen Syrer oder so. Seine Körpersprache aber, die Art, sich zu bewegen, sieht mir nach einem Maik aus. Gut begründen kann ich das nicht, doch der Eindruck ist deutlich.

Nachtrag 21:55: Maik. Ja, der Eindruck der Körpersprache hat offenbar nicht getäuscht. Statt „gelassen“ wäre allerdings „unbeteiligt“ das präzisere Wort gewesen. Er scheint vom Leben nicht mehr viel erwartet zu haben. Die Sache ist für mich ein wenig überraschend; zwar treibe ich mich nicht in wirklich allen Ecken des Netzes herum, doch meine Neugier ist ziemlich unbekümmert und allzu viele Deutsche, die sich noch mit größerer Leidenschaft an Juden als solchen abarbeiten (von George Soros mal abgesehen) begegnen einem nicht so häufig. In den USA ist das anders, aber da hat man als Antisemit ja auch mehr Material. Ein Angriff auf eine Moschee o.ä. hätte in einer Bürgerkriegsvorstellung noch eine gewisse Logik gehabt und ich rechne auch damit, dass wir solche zunehmend erleben werden. Ein Angriff auf eine Synagoge von rechtsextremistischer Seite ist gewissermaßen ein Artefakt und bildet m.E. keine größeren Strömungen oder Tendenzen ab. Aber das Motiv „Mordlust“ darf man nicht unterschätzen. Das war schon beim NSU so; die Tagen der beiden Uwes waren politisch vollkommen sinnlos. Ihre heimlichen Morde an beliebigen Migranten haben keine Botschaft gesandt (und daher ist es auch nicht verwunderlich, dass die Ermittler so lange im Dunkeln tappen, denn man sucht ja zuerst beim Motiv).