Schätzchen des Tages 9.10.2019

Orientalische oder orientalisierende Klänge halten mich meist nicht lange bei der Stange, trotz recht redlicher Bemühung um ein besseres Verständnis, aber das Rouh Trio mit Musikern arabischer und armenischer Herkunft, jedenfalls den Namen nach zu urteilen, ist da eine Ausnahme. Sie sind so gut.

 

Halle: Maik oder Mustafa?

17:28

Ich hätte vermutet, es gäbe wesentlich mehr Mustafas als Maiks, die Juden umbringen möchten, insofern sollte man auf Erstere als Täter tippen. Allerdings gibt es eine Handyvideo-Aufnahme des Schusswechsels eines der Täter von Halle mit der Polizei. Sie ist bemerkenswert. Der vermummte Schütze ist ziemlich gelassen und routiniert. Das spräche für einen kampferfahrenen Syrer oder so. Seine Körpersprache aber, die Art, sich zu bewegen, sieht mir nach einem Maik aus. Gut begründen kann ich das nicht, doch der Eindruck ist deutlich.

Nachtrag 21:55: Maik. Ja, der Eindruck der Körpersprache hat offenbar nicht getäuscht. Statt „gelassen“ wäre allerdings „unbeteiligt“ das präzisere Wort gewesen. Er scheint vom Leben nicht mehr viel erwartet zu haben. Die Sache ist für mich ein wenig überraschend; zwar treibe ich mich nicht in wirklich allen Ecken des Netzes herum, doch meine Neugier ist ziemlich unbekümmert und allzu viele Deutsche, die sich noch mit größerer Leidenschaft an Juden als solchen abarbeiten (von George Soros mal abgesehen) begegnen einem nicht so häufig. In den USA ist das anders, aber da hat man als Antisemit ja auch mehr Material. Ein Angriff auf eine Moschee o.ä. hätte in einer Bürgerkriegsvorstellung noch eine gewisse Logik gehabt und ich rechne auch damit, dass wir solche zunehmend erleben werden. Ein Angriff auf eine Synagoge von rechtsextremistischer Seite ist gewissermaßen ein Artefakt und bildet m.E. keine größeren Strömungen oder Tendenzen ab. Aber das Motiv „Mordlust“ darf man nicht unterschätzen. Das war schon beim NSU so; die Tagen der beiden Uwes waren politisch vollkommen sinnlos. Ihre heimlichen Morde an beliebigen Migranten haben keine Botschaft gesandt (und daher ist es auch nicht verwunderlich, dass die Ermittler so lange im Dunkeln tappen, denn man sucht ja zuerst beim Motiv).

 

 

 

Schätzchen des Tages 6.10.2019

Aus Wikipedia:

Giulio Regondi wurde Ende März oder Anfang April 1823 als Sohn einer deutschen Mutter und eines italienischen Vaters in der Schweiz geboren, wuchs in Lyon auf und verbrachte den größten Teil seines Lebens, ab 1839, in England.

Eine andere Herkunftsbezeichnung als „Europäer“ verbietet sich also.

Hier spielt der Franzose Gabriel Bianco seine Introduction & Caprice mit wirklich beeindruckender Perfektion, was bei diesem Stück viel heißen will.

 

Der Schwede Johannes Möller tut es ihm mit Regondis Reverie durchaus nach.

 

US-Präsidentin 2020: Elizabeth Warren

Mal so als Vorhersage. Sie wird Kandidatin der Demokraten. Biden baut ab, Sanders ist weg vom Fenster, die anderen spielen keine Rolle. Ob Trump das Impeachment übersteht, keine Ahnung. Die Leute werden aber seiner und seiner Eskapaden einfach müde sein, von demographischen Aspekten in Florida und Texas ganz abgesehen. Warren hat ihre Makel, u.a. ihre lächerliche Cherokee-Geschichte, nervt auch manche durch ihre Art, wirkt aber kompetent und nicht so abgedreht wie manche andere Demokraten. Die einzige Chance für die Republikaner wäre ein anderer Kandidat, und zwar kein Kampfkandidat gegen Trump, sondern einer, dem er Platz macht oder machen muss. Mit Pence wäre alles offen. Er verkörpert Solidität und Loyalität. Romney dagegen hätte alle Trump-Anhänger gegen sich. Sonst ist eigentlich niemand mit ausreichend Statur in Sicht.

Oddschecker.com meldet derzeit folgende Quoten (5.10.2019 15:00):

US Presidential Election 2020 – Winner Betting Odds 

Trump: 26/19

Warren: 11/4

Biden: 8/1

Sanders: 20/1

Die Quote für Trump ist noch viel zu hoch. Ich schaue mal, ob man direkt gegen ihn wetten kann.