Über den Ostblog bin ich auf Frazey Ford gestoßen. Danke, Ostblog. „Bird of Paradise“ und „Lost Together“ . Anregung zum Selberweiterstöbern.
Nachtrag: Oh, hoppla, der direkte Link funktioniert nicht für Bird of Paradise, also dann selbst zu Youtube hüpfen. Es lohnt sich.
Robert Schumanns letzte Komposition, die Geistervariationen. Seine Arbeit daran wurde von dem Versuch unterbrochen, sich im Rhein zu ertränken, und der Komponist Aribert Reimann meint, dies müsse zwischen der vierten und fünften Variation geschehen sein. Es gibt nicht so viele Interpretationen auf Youtube, doch zwei ausgerechnet von meinen Lieblingen. Tatjana Nikolajewa, mit der ihr eigenen Wärme und Frische, und Grigori Sokolow, bei dem jede einzelne Note Kunst ist.
Grigori Sokolow spielt Johann Jakob Froberger. Eine wunderbare Meditation für den, der die Ohren weit aufsperrt und mitmeditiert.
Grigori Sokolow hat die einzigartige Begabung, aus Stücken, von denen es hundert Aufnahmen gibt, noch ganz neue Aspekte herauszukitzeln. Doch nicht nur das. Auch Musik, die man vielleicht eher aus Bildungsinteresse denn aus Leidenschaft hören würde, vermag er überraschende Reize abzugewinnen. Hier zwei Live-Aufnahmen mit Rameau und Couperin, zwei Komponisten, die ich durch ihn in neuem Licht sehe.
Je älter man wird, desto seltener kann man von Musik in ein anderswo entführt werden. Ahmed Abdullah gelingt es bei mir mit „Life’s Force“. Angenehmer, unideologischer Jazz, getragen von kindlicher Freude an Spiel und Verspieltheit. Und höchstem Können. Nur die shreddende Geige verstehe ich nicht ganz.
Roy Brooks – The Free Slave. Lebendiger, vibrierender Jazz. Wie ein Youtube-Kommentar anmerkt „… Then there is the audience participation that brings us back to times and spaces where jazz was not being delivered to gray-haired white audiences in slick auditoriums“. Oh ja. Mein letztes Jazz-Konzert… akademische, selbstreferenzielle Musik vor einem Haufen halbverzauselter Silberrücken.
Wenn man etwas aus Pakistan hört, ist es ja meist nichts Gutes. Schönes aber gibt es hier von Akber Khameesu Khan auf der Alghoza, einer Doppelflöte.
Lindsay Graham wurde hier ja schon einmal als Kriegshetzer beschimpft. Als Trump noch nicht auf Neocon-Kurs umgeschwenkt war, hatte er John McCain und Lindsay Graham vorgeworfen, ständig den dritten Weltkrieg anzetteln zu wollen („… always looking to start World War III“). Nun wünscht sich Graham einen „preemptive strike“ gegen Nordkorea.
Peinlich berührt wären sicherlich viele Jazzmusiker und -hörer, würde man ihre Musik als gutgelaunt bezeichnen. Ich hoffe, Charles Earland hätte nichts dagegen. Living Black!
Nachdem ich Jan Böhmermann für sein Erdogan-Gedicht so gescholten habe, muss ich ihm für „Menschen Leben Tanzen Welt“ gratulieren. Das Lied bringt wunderbar auf den Punkt, was mich an deutschem Pop häufig stört. Der nölige, weinerliche Studententenor, die schematische Musik, das Schwächliche.
narrenspeise 